Würdigung des Grundgesetzes
Unser Anspruch
„Das Grundgesetz ist das Fundament für unser Zusammenleben in einem freien, demokratischen und rechtsstaatlichen Deutschland. Es steht für die Werte, die uns einen – Werte, aus denen auch die integrative Kraft des Fußballsports erwächst.“
So wird unsere Bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela Merkel, auf Seiten der DFB-News in Sachen Grundsteinlegung zum Bau der DFB-Akademie in Frankfurt zitiert. Bei der dortigen Grundsteinlegung wurde unter anderem ein Auszug des 146 Artikel umfassenden Grundgesetzes in eine Grundsteinkapsel eingelagert.
Das war im Jahr 2019. Im selben Jahr also, als unser Verein 100 Jahre alt wurde.
Älter als unsere Republik und somit älter noch als unser Grundgesetz. Wir waren also schon ein Verein, bevor das GG und damit auch dessen Artikel 9, Absatz 1 (Vereinsgründung) verabschiedet wurde.
Gemeinschaftliche Werte sind uns also ohnehin geläufig. Und doch ist es für uns und unsere sportlichen Nachbarn rings um uns herum von großer Bedeutung, weil von immenser Wichtigkeit, dass bestimmte Werte durch unser Grundgesetz gesichert werden. Ohne diese Werte, besser: Ohne die Sicherung dieser Werte würde es den Sport von heute wohl kaum geben. Warum? Unter anderem, weil wir erst durch geregelte Freizügigkeiten laut Artikel 11 GG überall in Deutschland zusammenkommen dürfen. Oder auch, weil eine freie Berichterstattung in unserer Demokratie möglich ist, wie im Artikel 5 des GG gesichert.
Mit unserem heutigen Fußball will man den im GG verankerten Fair-Play-Gedanken säen und ernten, der bereits unseren Kleinsten nahegebracht wird.
Deshalb ist diese Mannschaftssportart prädestiniert dafür, schon unseren Jüngsten ein Wir-Gefühl zu vermitteln, dass maßgebend ist dafür, tolerant auf andere Menschen zugehen zu können. Toleranz wiederum ist bereits Respekt. Und beides bedeutet sich und andere zu achten, anzuerkennen, höflich und fair miteinander umzugehen.
Alleingänge sind in diesem Sport also gar nicht erst möglich, denn man braucht einander. Man ist miteinander verbunden. Und vor allem in Hervest ist man völkerverbunden. Diskriminierungen: Tabu! Menschen unterschiedlichster ethnischer oder soziokultureller Herkunft werden durch das Spiel miteinander verbunden. Sport steht also für Gleichheit. Wir Menschen sind gleich. Die Schiedsrichterregeln sind für jeden gleich. Für Spieler/innen, für Trainer/innen, für Fans, für Funktionäre.
Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit: Diese Grundwerte kommen überall auf den Platz, wo Menschen miteinander spielen, auch, wenn es in der Praxis natürlich mal heiß her geht. Und sie gelten auch neben dem Platz. Sie gelten überall. Sport bedeutet weiterhin die große Chance für unserer Gesellschaft, zusammenzurücken.
Und wo diese Werte nicht zuverlässig gelebt werden, kann das GG helfen, diese auf den Weg bis in die Köpfe zu bringen und ist im Ernstfall, weil auch gesetzliche Leitschnur, durch höhere gesetzgebende Instanzen anwendbar. Spätestens vor dem Gesetz sind alle gleich.
Machen wir uns nichts vor. Längst steht auch auf dem kapitalistischen Weltmarkt des Sports nicht immer die Gemeinschaft im Vordergrund. Denn wenn Unternehmen sich wirtschaftliche Sonderrechte durch die öffentliche Hand in sogenannten „Verpflichtungserklärungen“ absegnen lassen können, die es beispielsweise verhindern sollen, dass Kneipen in der Nähe von Fußballstadien Großleinwände aufbauen, oder gar das Versammlungsrecht nahe solcher Sportkulturstätten einschränken, dann hat das schon einen faden Beigeschmack.
Und solange Länder auf unserer Welt Menschenwürde nicht wirklich leben und den Sport und die Werte, die er eigentlich vermitteln soll, politisch missbrauchen, sollten wir alle uns angesprochen fühlen, dem entschlossen entgegenzutreten. Aber: Gemeinsam friedlich, freiheitlich, tolerant. Wir haben es selbst in der Hand, diese Werte vorzuleben, uns also selbst als Mannschaft zu präsentieren.
Wir in Hervest, im und am Ellerbruch, wollen das weiterhin tun:
Gemeinsam Fußball voller Respekt, Menschenwürde und Demokratie.
„Der Ball ist rund und muss rollen.“
Und unser Fußballherz schlägt grün - schwarz.
Einmal Hervester – Immer Hervester
Quellen:
- eigener Kopp
- Dorstener Zeitung, Ausgabe 23.09.2021, Woche des Grundgesetzes (Autorin: P. Berkenbusch)